Donnerstag, 28. Dezember 2017

Kragenschal in Patentmuster


Ich liebäugle damit, einen Schal mit passender Mütze in zweifarbigem Patent zu stricken. Nun habe ich mir gedacht, es wäre vielleicht klug, erst einmal etwas in einfarbigem Patent zu machen. 
Dies hier ist ein einfacher Kragenschal in Kindergrösse. Also ein Projekt in überschaubarer Grösse.
Mein Neffe kann meine Begeisterung für Wolle zwar nicht teilen, aber vielleicht wird er ihn trotzdem tragen. Ich hoffe, seine Mutter kann ihn davon überzeugen, dass der Schal überhaupt nicht kratzig ist.

Anleitung: "Little Adventure Set" von DROPS Design (Modell Nr. me-025-bn)

Garn: DROPS Merino Extra Fine (100% Schurwolle, 105 m / 50 g (DK)), Farbe Nr. 13 (jeansblau), 150 g für die mittlere Grösse (6-9 Jahre; mir hätten 100 g knapp gereicht)

Nadeln: 3.5 und 4.5 mm (in Anleitung: 3.0 und 4.0 mm)

In meinen Ohren klingt "Patentmuster" etwas altmodisch. Ist es aber scheinbar nicht. Unter dem Begriff "Brioche" erfreut sich das Muster einer gewissen Beliebtheit. Zu dem Schluss bin ich jedenfalls beim Schauen von Strick-Podcasts anhand der dort gezeigten Tücher von Stephen West gekommen. 

Für die mittlere Grösse werden 41 Maschen auf den dünneren Nadeln angeschlagen (fürs Patent immer eine ungerade Maschenzahl anschlagen!).

In der Anleitung steht, man soll 2 Krausrippen (= 4 Reihen rechts) stricken. Also habe ich 4 Reihen rechts gestrickt. Hmmm, dachte ich mir dann, die nächste Reihe wäre eine Rückreihe. Und wenn man ein neues Muster beginnt, macht man das ja normalerweise in der Hinreihe. Blöd, dachte ich weiter, der Anschlag ist ja schon eine Hinreihe. Hätte ich also nur 3 Reihen rechts stricken müssen? Ich wollte nicht zurückstricken, also habe ich noch eine Reihe rechts drauf gepackt. Allerdings kommt danach die Aufbaureihe des Patents. Und diese ist gemäss meiner (nachträglichen) Recherche eine Rückreihe. Also hätte ich die zusätzliche Reihe rechts nicht gebraucht.
Da der Schal am Ende aber verdreht wird und daher keine Vorder- und Rückseite hat, ist es eh egal. Wenn man aber etwas in Patent strickt, was zusammengenäht wird, ist es von Vorteil, wenn die Masche neben der Randmasche eine linke ist (auf der Vorderseite).

Fürs Patentmuster wird auf die grösseren Nadeln gewechselt.
Die Randmaschen werden jeweils rechts gestrickt (erste und letzte Masche)

Aufbaureihe (Rückreihe):
Randmasche, * 1 Masche rechts, 1 Umschlag, 1 Masche links abheben *, 1 Masche rechts, Randmasche

Hinreihe:
Randmasche, * 1 Umschlag, 1 Masche links abheben, 1 Masche rechts (Umschlag und abgehobene Masche zusammen rechts abstricken) *, 1 Umschlag, 1 Masche links abheben, Randmasche

Rückreihe:
Randmasche, * 1 Masche rechts (Umschlag und abgehobene Masche zusammen rechts abstricken), 1 Umschlag, 1 Masche links abheben *, 1 Masche rechts (Umschlag und abgehobene Masche), Randmasche

Umschlag und abgehobene Masche zusammen rechts abstricken:




Umschlag und 1 Masche links abheben:


Hin- und Rückreihen bis zu einer Gesamtlänge von circa 46 cm wiederholen.
Wieder zur kleineren Nadel wechseln und als Abschluss nochmals Krausrippen stricken. Danach abketten (ich habe ganz normal mit Überzug abgekettet).


Den Schal einmal verdrehen:



Und die Anschlag- mit der Abkettkante zusammen nähen:


Fäden vernähen und fertig ist das gute Stück:


Ich finde die Wolle toll. Ich finde die Farbe toll. Ich finde es toll, wie sich der Schal anfühlt (das Patentmuster erzeugt ein Volumen, das sich wunderbar weich anfühlt).
Einzig den Rand finde ich nicht so toll. Da gibt es sicher noch bessere Lösungen.


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