Donnerstag, 26. Oktober 2017

Ahornblatt



Der Herbst schreitet voran. Höchste Zeit nach dem gestrickten Kürbis ein weiteres Herbst-Projekt vorzustellen. Was ist DAS Symbol für den Hebst? Natürlich bunte Blätter. Und welche Blattform erkennt wohl jeder? Natürlich diejenige des Ahorns.

Ich habe die Blätter auf dem Bild oben bereits im letzten Jahr gehäkelt. Mir gefällt die Form so gut, dass ich sie dieses Jahr gleich nochmals gemacht habe. Zudem habe ich versucht, anhand der Anleitung ein Diagramm in Häkelschrift zu fertigen. Gar nicht einfach es so hinzubekommen, dass das Ganze einigermassen aussieht! 


Anleitung: "Fall Maple Leaves" (Englisch, US terms) vom Blog "The Painted Hinge"

Garn: LANG Presto (50% Baumwolle, 50% Polyacryl; 65 m / 50 g). Im letzten Jahr hatte ich ein Baumwollgarn mit einer Lauflänge von ca. 80 m / 50 m (das klassische Topflappengarn).
Nadel: 4.5 mm

Angewendete Techniken: falsche Stäbchen in der 1. und 2. Runde anstelle der Steige-Luftmaschen


Erst beim Zeichnen des Diagramms ist mir aufgefallen, dass das Blatt nicht  ganz symmetrisch ist. Wenn man's weiss, sieht man es auch am gehäkelten Blatt. Man könnte das ganz einfach mit je einer festen Maschen mehr bei der 2. und 4. Spitze ausgleichen. Aber ich werde es bei einem nächsten Mal wohl wieder genau so machen, denn mir gefallen die Blätter genau so.



Gestartet wird mit 12 Stäbchen in den Fadenring.
In der 2. Runde wird jede Masche verdoppelt -> 24 Stäbchen


In der 3. Runde werden die Ausbuchtungen für die Spitzen gemach:
* 1 Masche überspringen, 7 Stäbchen in die nächste Masche, 1 Masche überspringen, 1 Kettmasche in die nächste Masche *, von *-* im ganzen 5x arbeiten


Anstelle einer sechsten Ausbuchtung wird der Stiel gehäkelt:
2 feste Maschen in die nächsten beiden Maschen, 12 Lufmaschen, mit Kettmaschen in die Luftmaschen wieder zurück, 1 Kettmasche in die feste Masche,
1 feste Masche


Und nun kommen die Spitzen:
1. Spitze
4 feste Maschen, (3 halbe Stäbchen, 1 Picot, 1 halbes Stäbchen) in die selbe Masche, 2 feste Maschen, 1 Kettmasche


Picot:
3 Luftmaschen, 1 Kettmasche in die 1. Luftmasche


Dieser kleine Luftmaschenkreis (= Picot) bildet die Spitze


2. Spitze:
4 feste Maschen, (3 Stäbchen, 1 Picot, 1 Stäbchen), 2 feste Maschen, 1 Kettmasche

3. Spitze:
1 feste Masche, 2 Stäbchen, (2 Doppel-Stäbchen, 1 Picot, 2 Doppel-Stäbchen), 2 Stäbchen, 1 feste Masche, 1 Kettmasche

4. Spitze:
2 feste Maschen, (1 Stäbchen, 1 Picot, 3 Stäbchen), 4 feste Maschen, 1 Kettmasche

5. Spitze:
2 feste Maschen, (1 halbes Stäbchen, 1 Picot, 3 halbe Stäbchen), 2 feste Maschen, 1 Kettmasche


Für einen schönen Abschluss erhält man, wenn man die letzte Masche (anstelle der letzten Kettmasche oder anschliessend) mit der Nähnadel formt:

Unter der übernächsten Masche hindurch stechen


In die Mitte der letzten Masche stechen


Entstandene Masche so fest ziehen, dass sie die gleiche Grösse wie die anderen hat. Faden vernähen





Sonntag, 22. Oktober 2017

Von falschen und stehenden Stäbchen



Beim Stück links habe ich normale Steige-Luftmaschen verwendet. Dabei gibt es eine gut sichtbare Lücke zwischen den Luftmaschen und dem nächsten Stäbchen.
Rechts habe ich "falsche Stäbchen" als Ersatz für das erste Stäbchen gearbeitet. Der Rand sieht viel gleichmässiger aus.

Die Lücke bei den Steige-Luftmaschen hat mich immer gestört. Deshalb habe ich getestet, ob es nicht besser aussieht, wenn man die Steige-Luftmaschen zusätzlich macht. Des erste Stäbchen also nicht überspringt. Aber wie auf dem Bild unten zu sehen ist, ist dieser gewellte Rand auch nicht wirklich die Lösung.


Durch ein Anleitungsvideo, das ich mir angeschaut habe (ich weiss nicht mehr, zu welchem Thema), wurde ich auf das falsche Stäbchen aufmerksam. Ich habe darauf hin ein wenig rumprobiert und mich im Web umgeschaut. 
Es braucht etwas Übung und ich finde, es klappt nicht bei jedem Garn gleich gut.

Ich habe versucht, das Fertigen eines falschen Stäbchen als Schritt-für-Schritt-Fotos festzuhalten.

Die Masche grösser ziehen. In etwa auf die Höhe des fertigen Stäbchens.


Die Masche mit dem Zeigefinger festhalten.


Die Nadelspitze so drehen, dass sie von vorne hinter das Häkelstück geführt werden kann. Die Masche nicht loslassen, so dass sie verdreht wird.


Den Faden holen ...


... und zwischen den Fäden der Masche durchziehen.


Nun liegen zwei Schlaufen auf der Nadel. 


Das Stäbchen normal fertig arbeiten: Faden holen und durch die beiden Schlaufen ziehen.


Das falsche Stäbchen zählt als erste Masche. Das nächste Stäbchen also in die zweite Masche der vorherigen Reihe machen.


Das letzte Stäbchen der Reihe wird ins falsche Stäbchen der vorherigen Reihe gearbeitet. 


Dazu wie bei einem normalen Stäbchen zwei Maschenglieder auffassen.


Mit diesem Garn sind mir die falschen Stäbchen sehr gut gelungen.



Das falsche Stäbchen funktioniert auch beim Häkeln in Runden.


Links wieder die herkömmlichen Steige-Luftmaschen. Man sieht Vs der Luftmaschen deutlich. Sie unterscheiden sich erheblich vom Maschenbild der Stäbchen.
Rechts habe falsche Stäbchen verwendet. Das einzige was hier das Maschenbild stört, sind die Querfäden der Kettmaschen, mit welchen die Runden geschlossen werden.


Wenn ein neuer Faden angesetzt werden muss (Farbwechsel oder das Ende eines Knäuels), kann an Stelle der Steige-Luftmaschen ein "stehendes Stäbchen" gemacht werden. Teilweise habe ich diese Art auch unter der Bezeichnung "falsches Stäbchen" im Web gefunden. Aber um die beiden Arten auseinander zu halten, bleibe ich bei der Bezeichnung "stehendes Stäbchen".


Und wieder links die herkömmliche Machart und rechts mit einem stehenden Stäbchen.

Bei der herkömmlichen Art erfolgt der Farbwechsel bereits beim Abmaschen der letzten Masche der Vorrunde. Die schliessende Kettmasche wird also schon in der neuen Farbe gemacht. Sonst greift mit der Schlaufe die alte Farbe in die neue Reihe hinein.



Beim stehenden Stäbchen wird die schliessende Kettmasche mit der alten Farbe gemacht, der Faden abgeschnitten und durch die Masche gezogen. Mit der neuen Farbe wird vollständig neu angesetzt.

Dazu wird der neue Faden um die Nadel geschlungen. Für ein Stäbchen braucht es zwei Schlaufen. Den Faden mit dem Daumen festhalten.


In die Masche der Vorrunde einstechen, den Faden holen und durchziehen. 


Nun befinden sich drei Schlaufen auf der Nadel.


Faden holen und durch zwei der Schlaufen ziehen. Jetzt sind zwei Schlaufen auf der Nadel.


Faden holen und durch die beiden Schlaufen ziehen. Et voilà, das stehende Stäbchen ist fertig.


Es gibt keinen Farbübergang und das stehende Stäbchen sieht wie seine Kollegen links und rechts aus.



Wem das Festhalten des Faden zu frimelig ist, kann es mit Hilfe einer Anfangsschlaufe versuchen.

Eine Anfangsschlaufe machen (wie wenn man eine Luftmaschenkette machen möchte). Faden um die Nadel schlingen, so dass zwei Schlaufen auf der Nadel sind. Die Schlaufen müssen mit dem Zeigefinger fixiert werden.


Danach weiter wie oben: in die Masche der Vorrunde einstechen, Faden holen, durchziehen => drei Schlaufen auf der Nadel.


Faden holen und durch zwei Schlaufen ziehen => zwei Schlaufen auf der Nadel.


Faden holen und durch die beiden Schlaufen ziehen.


Der Knoten der Anfangsschlaufe verschwindet beim Schliessen der Runde auf der Rückseite.



Donnerstag, 5. Oktober 2017

Gestrickter Kürbis


Der Herbst ist da! Ich hätte noch jede Menge Sommerprojekte, die entweder nicht fertig oder schon gar nicht begonnen sind. Und auf Pinterest sammle ich schon wieder fleissig Pins zum Thema Weihnachten. Aber es gibt zu viele schöne Anleitungen zum Herbst, als dass ich diese Jahreszeit handarbeitstechnisch übergehen könnte.

Seit sich Wolle kaufen bei mir zu einem grossen Laster entwickelt hat, habe ich vor allem zur Häkelnadel gegriffen. Ich kann aber auch stricken. Rechte und linke Maschen waren nach über 20 Jahren fernab jeder Stricknadel kein Problem (gelernt ist gelernt). Aber ich habe keine Erfahrung beim Lesen von Strickschrift. Deshalb finde ich diese Anleitung von DROPS Design super. Neben dem Diagramm gibt es ein Video dazu. 

Und ich bin begeistert vom Design dieses Kürbis. Grosses Kompliment an die Person, die das entworfen hat!
Ich habe zweimal den kleinen Kürbis (ohne Stiel ca. 5.5 cm hoch und ca.12 cm im Durchmesser) gestrickt. In der Anleitung gibt es eine grössere Version sowie die Instruktion, wie man noch grössere Exemplare fertigen kann.

Anleitung: "The Patch" by DROPS Design (Modell Nr. ne-203)
Garn: DROPS NEPAL (65% Schurwolle, 35% Alpaka; 75m/50g), Farbe Nr. 2920 (orange), 2923 (ocker), 7238 (oliv)
Nadel: 5.0 mm

Es wird in Reihen gestrickt.
12 M anschlagen
1. R.: re (12 M)
2. R.: Randmaschen re, sonst li (12 M)


3. R.: 2 re, * Umschlag, re * (von * - * wiederholen) (22 M)
4. R.: re, Umschlag re verschränkt abstricken (um Loch zu vermeiden) (22 M)

re verschränkt: hinten einstechen


5. R.: 14 M re, wenden (-> 8 M bleiben ungestrickt auf der Nadel)
6. R.: 9 M re, wenden (-> 5 M bleiben auf der Nadel)


7. R.: 10 M re, wenden (-> 7 M bleiben auf der Nadel)
8. R.: 11 M re, wenden (-> 4 M bleiben auf der Nadel)
9. R.: 12 M re, wenden (-> 6 M bleiben auf der Nadel)
10. R.: 13 M re, wenden (-> 3 M bleiben auf der Nadel)


11. R.: 19 M re, wenden (alle M bis zum Ende der Reihe)
12. R.: 22 M re, wenden (alle M bis zum Ende der Reihe)


13. R.: 16 M re, wenden (-> 6 M bleiben auf der Nadel)
14. R.: 13 M re, wenden (-> 3 M bleiben auf der Nadel)
15. R.: 12 M re, wenden (-> 7 M bleiben auf der Nadel)
16. R.: 11 M re, wenden (-> 4 M bleiben auf der Nadel)


17. R.: 18 M re, wenden (alle M bis zum Ende der Reihe)
18. R.: 1 M re, * 2 M re zusammenstricken *, letzte M re (-> 12 M)


Reihe 1 bis 18 noch 5x wiederholen = 6 Kammern


Von der rechten Seite aus betrachtet wird der rechte Rand zur oberen Kante.


An dieser Kante entlang verteilt 20 M aufnehmen.
Wenden, Rückreihe re


Zu oliv wechseln.
Hinreihe re, 6 M verteilt abnehmen (2 M re, * 2 M re zus, 1 M re * von * - * bis Reihenende wiederholen = 14 M)


Rückreihe: 1 M re, li, letzte M re
Hinreihe: 1 M re, je 2 M re zus, letzte M re (= 8 M)


Rückreihe: 2 M li zus, li, letzte 2 M li zus (= 6 M)

Ab jetzt wird die Arbeit nicht mehr gewendet! Am Ende der Reihe die Maschen an das andere Ende der Nadel schieben und wieder von dieser Seite aus alle M re stricken.


So lange weiter machen, bis der olivfarbene Teil ca. 9 cm misst.


Faden abschneiden, in Nähnadel fädeln und durch die 6 Maschen ziehen. 


Faden vernähen.
Mit dem olivfarbenen Anfangsfaden den Stielansatz schliessen. 
Mir sind die ersten Maschen im Übergang zu den Runden etwas gross geraten. Ich habe diese "überstickt", damit sie weniger auffallen.
Faden vernähen.
Stiel mit Watte ausstopfen.


Die Seite schliessen in dem der Anschlag und die Abkettkante Masche für Masche  zusammengenäht werden. Dazu jeweils ins äussere Maschenglied einstechen.


Der Kürbis wird nicht fest ausgestopft (nicht wie bei einem Amigurumi). 
Stopfwatte in jede der 6 Kammern legen, so dass diese schön ausgeformt werden. 


Etwas Watte in die Mitte füllen.
Faden an der unteren Kante entlang fädeln.


Zusammenziehen.
Faden vernähen.


Fertig!


Ich finde die Formen ganz toll. Vor allem der Stielansatz sieht doch sehr originalgetreu aus.


Auch die Farben gefallen mir ausserordentlich.


Beim Orangen ist mir der Stiel etwas lang geraten Ich tat mich zuerst sehr schwer mit dem komischen Rundstricken. Plötzlich lief es besser und schwups, war der Stiel so lang. Und aufzuribbeln brachte ich nicht über mich.



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